Vorwort

In diesem interaktiven Bericht sind die Methoden, Resultate und die Schlussfolgerungen einer Befragung zum Thema Bergsport und Wildtiere erklärt. Mehr als 600 Menschen haben im Sommer 2021 an dieser Befragung teilgenommen. Falls Sie dazu gehört haben, bedanken wir uns an dieser Stelle nochmals herzlich für Ihren Beitrag und wünschen Ihnen eine spannende Lektüre. Falls Sie Fragen oder Anregungen haben, können Sie sich gerne bei uns melden:

Adrian Hochreutener

Forschungsgruppe Umweltplanung, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW)

https://www.zhaw.ch/de/lsfm/institute-zentren/iunr/geooekologie/umweltplanung/

Zusammenfassung

Bergsport in der Natur erfreut sich in der Schweiz nach wie vor grosser Beliebtheit; Das Nutzungsaufkommen und die Vielfalt haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Diese Entwicklungen führen zu einem steigenden Druck auf die verbleibenden natürlichen Lebensräume der Alpen und die darin lebendenden Wildtiere. Im Regionalen Naturpark Beverin soll der Bergsport unter gleichzeitiger Schonung und Förderung der Natur ermöglicht werden. Damit effektive Managemententscheide getroffen werden können, müssen empirisch erhobene Grundlagen zu den Sportarten vorhanden sein.

Wir haben im Sommer 2021 eine online-Umfrage mit mehr als 600 Teilnehmenden durchgeführt, um zu untersuchen 1) wie gut Bergsportler:innen typische Wildtiere der Schweizer Bergwelt erkennen können, 2) welche Wildtiere auf den Bergtouren wahrgenommen wurden und wie diese reagierten, 3) wie gut die geltenden Regeln in Schutzgebieten bekannt sind und 4) ob Markierungen und Signalisationen im Feld richtig interpretiert werden.

Die Resultate zeigen, dass häufige Wildtiere, wie die Gämse, gut erkannt werden. Hingegen erkannten viele Teilnehmende seltenere Arten, wie das Birkhuhn, nicht. Die Teilnehmenden nahmen auf fast allen ihrer Touren Wildtiere wahr. Dabei war die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass die Tiere auch auf die Teilnehmenden reagierten. Je kleiner die Distanz zwischen Mensch und Tier dabei war, desto wahrscheinlicher war es, dass die Wildtiere rasch flohen. Allgemein sind die geltenden Regeln in Schutzgebieten relativ gut bekannt, dies vor allem in Naturschutzgebieten. Hingegen wussten viele der Teilnehmenden nicht, dass in den meisten Wildruhezonen im Sommer keine der im Winter gültigen Regeln gelten. Abschliessend können wir festhalten, dass die Markierungen im Gelände und die damit einhergehenden Regeln von den meisten Teilnehmenden sehr gut erkannt werden.

Die Ergebnisse dieser Befragung tragen zu einem besseren Verständnis der Bergsportler:innen bei und leisten damit einen Beitrag an die Förderung des naturorientierten Bergsports in den Alpen.