Experteninterviews
Im Frühjahr 2024 wurden in den drei Untersuchungsgebieten jeweils zwei Experteninterviews durchgeführt. Die Gesprächspartner, darunter Jagdaufseher und Förster, verfügten über fundiertes lokales Wissen zu Besucherauswirkungen auf Fauna und Flora sowie potenziellen Konflikten, da sie beruflich oder jagdlich im Gebiet aktiv waren. Die Interviews fanden nach der Datenerhebung durch die automatischen Zählgeräte und der Befragung statt, so dass die Resultate daraus gespiegelt werden konnten.
Die Interviews fanden online über Microsoft Teams statt und folgten einem zuvor erstellten Leitfaden, der auch Ergebnisse der automatischen Zählgeräte einbezog. Die Fragen waren vielfältig gestaltet, darunter Likert-Skalen, offene Fragen und die Möglichkeit, auf einer Karte Hotspots menschlicher Aktivitäten zu markieren. Ziel war es, die folgenden Aspekte zu klären:
- Plausibilität, Überraschung oder Erwartung der erhobenen Nutzungszahlen.
- Identifikation potenzieller neuer Problemzonen oder Konfliktstellen.
- Persönliche Einschätzung zur nächtlichen Frequentierung der Wälder und deren Entwicklung in den letzten Jahren.
- Einfluss der Besuchenden auf die Wildtiere.
- Einschätzung, ob Besuchenden nachts vorwiegend auf offiziellen Wegen oder abseits davon unterwegs sind.
- Anzahl der Regelübertretungen und darauf folgende Anzeigen.
Die sechs Gespräche dauerten zwischen 30 und 60 Minuten und lieferten Einsichten bezüglich der Besucherdaten, des Konfliktpotenzials zwischen Wildtier und Mensch sowie des Einflusses menschlicher Aktivitäten während der Dämmerung und der Nacht auf Fauna und Flora. Zudem wurden potenzielle Lösungsmethoden diskutiert, um diese negativen Einflüsse zu minimieren.